“Digitale Spielgaben“. Ein erster Workshop an der Angewandten
Bei einem erfolgreichen Workshop an der Angewandten mit externen Teilnehmenden ebenso wie Studierenden und Lehrenden der Angewandten konnten zahlreiche Impulse, Entwürfe und Modelle digitaler Spielgaben gesammelt werden.
Das Forschungsprojekt „Digitale Spielgaben“ beschäftigt sich seit März 2023 mit der Auseinandersetzung digitaler Prozesse und deren Vermittlung durch analoge Formate. Dabei wird stets auf Digitalität in ihrer Konkretheit bzw. Abzählbarkeit hingewiesen, die sich bei weitem nicht auf Bildschirmmedien beschränkt. Die angestrebten Konzepte richten sich besonders aber nicht ausschließlich an Kinder im Vor- und Volksschulalter. Durch das Projekt sollen digitale Kompetenzen ohne Steigerung der ohnehin hohen Bildschirmzeit gefördert werden.
Der Workshop wurde mit einer Vortragsreihe eröffnet: Zunächst stellte Eva Maria Stadler, Vizerektorin für Ausstellungen und Wissenstransfer an der Angewandten, Friedrich Fröbels namensgebende Spielgaben vor. Anschließend gab Mona Jas, künstlerische Leiterin des 2024 eröffnenden KinderKunstLabors in St. Pölten, Einblicke in die Entwicklungen und Bestrebungen sowie in die Einbeziehung von Kindern in demokratische Entscheidungsprozesse des KinderKunstLabors. Claus Pias, Professor für Medientheorie und Mediengeschichte an der Leuphana Universität Lüneburg, führte die Teilnehmer:innen in die Geschichte der Medienkompetenz ausgehend vom Computerführerschein ein.
Der Wiener Bildungsserver, Kooperationspartner im Forschungsprojekt, stellte mehrere Roboter zur Verfügung, die sich anschaulich programmieren lassen und bereits im Kindergartenalter eingesetzt werden.
Aufbauend auf diesen Einblicken in analoge Vermittlungstools und -perspektiven sowie diversen Ansätzen zur Entwicklung von Medienkompetenzen, widmete sich ein zweiter Abschnitt des Workshops dem hands-on Experimentieren mit und Übersetzen von digitalen Prozessen in analoge „Spielgaben“. Dazu standen diverse Materialien wie KAPLA-Bausteine, Kichererbsen, Würfelzucker, Flechtbänder, Buntstifte und vieles mehr zur Verfügung. Materialien also, die häufig an Bildungs- und Vermittlungsorten vorzufinden sind oder kostengünstig erworben werden können.
Durch die ideenreiche und motivierte Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit der Thematik ist eine Vielzahl an Konzepten entstanden, die in weiterer Folge zu einer Reihe an „Spielgaben“ weiterentwickelt werden soll. Diese werden im Sinne Fröbels möglichst verschränkt und aufbauend gedacht, um ein nachhaltiges Lernen zu fördern.
„Digitale Spielgaben“
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Teilnehmer:innen
Clemens Apprich, Lola Berger, Florian Bettel, Jonathan Dellago, Stefan Fleischer, Barbara Graf, Anna Gulinska, Mona Jas, Ines Kajtazovic, Andrea Klaura, Joseph Knierzinger, Alexander Müller-Rakow, Claus Pias, Verena Repar, Tanja Rupp, Eva Maria Stadler, Silvia Stocker, Thor Thorsteinsson, Kristin Wadling