Medientheorie und Biomedien

Siegfried A. Fruhauf: Structural Studies, 2003, C-Print auf Alu. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Siegfried A. Fruhauf.

Der Lehrstuhl für Medientheorie (Univ.-Prof. Dr. Ingeborg Reichle) widmet sich einer Vielzahl von Medien als grundlegenden Vermittlungstechniken von Wirklichkeit. Dabei werden strukturelle, historische und phänomenologische Aspekte von Medien und deren Produktionsbedingungen in den Blick genommen sowie aktuelle Medientheorien als auch künstlerisch-experimentelle Handlungsfelder (Medienkunst, Digitale Kunst, Transmediale Kunst, Bioart). Fragen nach Ästhetik, Technik und Geschichte von Medien stehen im Vordergrund, als auch medientechnologische Innovationen, die gegenwärtig unter dem Ausdruck „Biomedien“ firmieren. Die technologische und mediale Rahmung des Biologischen durch Verfahren der Biotechnologie führt zu einer Austauschbarkeit von Code und Materie und lässt das Biologische offen werden für neue Design-Anwendungen, die als biologisch-technische Konstellationen von Medientechnologien auch in den Kunstkontext Einzug halten. Die Untersuchung der damit einhergehenden Veränderungen gesellschaftlicher und kultureller Prozesse wird in Forschung und Lehre in einer interdisziplinären Perspektivierung zusammengeführt und zielt sowohl auf die Analyse aktueller künstlerischer Positionen (Bioart, Transgenic Art) als auch auf gegenwärtige gesellschaftliche und ökonomische Prozesse. Künstlerische Produktionsformen werden berücksichtigt und relevante Wissenschaftsdiskurse einbezogen, um ein kritisches Verständnis der Rollen von Medien und Kunst im 21. Jahrhundert zu ermöglichen und zu entwickeln.