„Philosophien der Komplexität“

Die Sommerakademie „Philosophien der Komplexität“ besteht in einem explorativen Reflexionsraum, dessen Ziel es ist, auf die wesentlichen Merkmale der Komplexität tiefgründig einzugehen. Erscheinungen der Komplexität in den sozialen Systemen werden explorativ beobachtet und analysiert zwecks Erlangung eines Verständnisses von angesprochenen Herausforderungen, die zu einer handlungsmächtigen Ethik und einer neuen Organisation des Denkens führen.

Komplexität steht heute für die Bezeichnung einer schwer begreifbaren Situation. Sie hat damit zu tun, dass die globalen Ereignisse und Probleme, die sich in einem großen Rahmen (Pandemie, Krieg, ökologische Krise) abspielen, eine unmittelbare Wirkung auf die lokale Ebene ausüben. Sie scheinen unvorhersehbar und unbestimmbar. Große Unvorhersehbarkeiten machen die Entscheidungen schwierig. Vor der Überwältigung durch komplexe Probleme wird eine KI-Maschinerie erstellt, um Lösungen für komplexe Systeme zu finden. Allerdings bleibt die Unkenntnis immer noch eine Frage, die der Komplexität innewohnt und nicht von einem technischen Mittel gelöst werden kann.

Insofern hat die Sommerakademie das Ziel, Komplexität nicht nur begreifbar zu machen, sondern die Handlungsfähigkeit aller sozialen Akteur*innen bewusst zu machen und ein agiles Denken zu fördern. Die Komplexität stellt heute die Frage, wie Ordnungen bzw. neue Ordnungen aus der Verflechtung von miteinander interagierenden Elementen hervorgehen. Diese Frage wollen wir in der Sommerakademie behandeln, mit besonderer Aufmerksamkeit auf: Wer trägt die Verantwortung für neue komplexe Ordnungen? Welche Erkenntniswege sind vorhanden und möglich, mit denen soziale Agenten die miteinander verflochtenen Phänomene, die die heutige soziale, ökonomische und ökologische globale Lage bestimmen, bewältigen können? Das Ziel dieses Projekts ist es, über die Epistemologie aktueller, sehr herausfordernder sozialer und wissenschaftlicher Paradigmen der Komplexität zu reflektieren.